Mittwoch, 24. Oktober 2012

XIII. Kindergeburtstag und Telemark– Woche 12 (15.10.-21.10.12)

Vormittags wollte ich endlich mal die Zeit versuchen ein wenig besser zu nutzen. Zunächst war ich in Bantry und habe dort erfahren, wie unangenehm teuer es ist, mal ein paar Sachen nach Hause zu schicken. Dies fällt somit flach. Es gibt aber auch Wichtigeres Das Trampen zurück nach Glengarriff ging dieses Mal über vier Autos. Dadurch hatte ich aber die Möglichkeit den Ozean bei Ebbe ein wenig genauer zu erkunden. Einfach
Dach reparieren
mal hinauslaufen, nur mit dem Gedanken, nicht vom Wasser überrascht zu werden. Dieses war zwar wieder am Kommen, aber genug Zeit bleib dennoch. Leider hat meine Speicherkarte Mitte der Woche den Geist aufgegeben, sodass es von den Tagen keinerlei Fotos gibt. Aber Dublin war gesichert und alles weitere ist Zweitrangig. Am Dienstagabend gab es einen Sprachkurs in Bantry. Trotz irgendwelcher Argumente der Familie, die erstens meint, ich bräuchte den nicht, zweitens, dass das zeitlich nicht passt, obwohl ich zu der Zeit schon einige Stunden gearbeitet habe und drittens und viertens und so weiter, durfte ich dahin trampen und daran teilnehmen. Es war echt angenehm und son paar Sachen von grammatischem Background schaden ja auch nicht. Wie oft ich in den kommenden Wochen teilnehmen kann, weiß ich noch nicht. Da es aber scheint, dass er komplett kostenlos ist, oder immerhin in den ersten Wochen, kann ich ja einfach gucken, wann ich die Möglichkeit habe. Mit den
Weitblick
Anderen ging es danach noch in nen Pub und es war schön, um auch mal wieder neue Menschen, neue Arbeitsbereiche und neue Ansichten kennen zulernen. Neu waren zwei Basken und ein anderer Deutscher. Durch die Basken war es dann aber glücklicherweise Pflicht, mit den Deutschen Englisch zu reden. Also ein gelungener Abend. Am ersten der beiden Bau-Arbeitstage haben wir eine etwas längere Aufgabe fertig gestellt. Das Dach ist professionell repariert. Durch die einsamen Wartezeiten zwischendurch haben sich meine Gedanken intensiviert, trotz Wohlfühlen möglicherweise Anfang Dezember schon die Segel zu streichen. Nur ob ich etwas Interessantes finde um frühzeitig Bescheid zu sagen, bleibt wahrscheinlich zweifelhaft. Der zweite Arbeitstag war wiederum echt interessant. Wir haben aus alten Bahngleis-Hölzern eine Treppe gebaut, die von der Terrasse in den Garten führt. Das Endprodukt
oben angekommen
sah echt gut und interessant aus und es war ein Arbeitstag wie ich ihn mir eher vorstelle. Zusammenarbeiten, minimal auch helfen können beim Entwickeln und nicht einfach nur abgestellt werden. Hinzukam viel Sonne und nette Hauseigentümer die den positiven Aspekt abrunden. Sicherlich macht man sich da wieder Gedanken in die andere Richtung, aber das bringt ja alles nichts. Dass ich mir aber im Oktober in Irland einen richtig schönen Sonnebrand hole, hätte ich beim besten Willen nicht gedacht. Abends wurde noch sehr klein der Geburtstag der nun sechs-jährigen gefeiert, die schon über einen Monat die Tage herunter gezählt hat. Nach einem Pubabend am
auf dem Top des 'Sugar Loaf Mtn.'
Freitag stand Samstag die Kindergeburtstagsfeier auf dem Programm. Es sollte eine Halloween-Party sein. Vorweggenommen war es echt ein guter Ausgleichstag für das Freibekommen am Dublin-Wochenende. Es waren um die fünfundzwanzig Kinder eingeladen, und das beanspruchte natürlich Vieles an Vorbereitung und Hilfe bei der Durchführung. Es war ein toller Nachmittag. Das Haus voller Kinder und ich konnte ehrlich zu der Kleinen sagen, dass sie tolle Freunde hat. Am Abend war ich noch etwas kürzer als sonst in Bantry, da am nächsten Tag eine Wanderung auf einen Berg geplant war. Wir, die
Natur Irlands
beiden Basken, ein anderes Au Pair und ich, wollten den über 500m hohen ‚Sugar Loaf Mountain’ besteigen. Dafür musste der aber erstmal gefunden werden. Nach vielem Nachfragen fanden wir dann einen Startpunkt und nach mehrmaligen ‚Auto anschubsen’ aus dem Schlamm auch einen Parkplatz. Ob es aber der gesuchte Berg war, war uns bis zum Abend nicht klar. Aber es war ein toller Berg. Da der Weg über den Berg von Adrigole nach Glengarriff führte, unser Auto aber in Adrigole stand wollten wir ‚on the top’ wieder umdrehen. Doch wo war der ‚Top’? Immer weiter, immer weiter, sahen wir nicht mehr viel Höheres und
unten angekommen
haben dann zu guter letzt noch einen steilen ‚Shortcut’ auf einen hohen Punkt gemacht. Später erfahren, war wohl der ‚Top’ ein paar wenige hundert Meter weiter auf dem ‚Wanderweg’, aber durch den ‚Shortcut’ waren wir mindestens auf gleicher Höhe, wie der anscheinend ausgewiesene Punkt. Es war jedenfalls eine tolle Wanderung bei nicht angekündigtem erstaunlich gutem Wetter, die insgesamt um die fünfeinhalb Stunden dauerte. Ganz oben haben wir schon die sehr windigen Verhältnisse gespürt und beim Abstieg wurden dann auch noch verstärkt die glitschigen, rutschigen und vor allem schlammigen Bodenverhältnisse deutlich. Sehr gut erprobt waren wir am Ende in der ‚Telemark-Landung’, auch wenn es häufig zum Nachteil einer sauberen Hose, oder eines geplatzten Joghurts im Rucksack war. Aber es gibt ja Schlimmeres. Wie nach jedem Wochenende ging es am Ende glücklich, dreckig und sehr müde zurück nach Hause.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen