Mittwoch, 29. August 2012

V. Leere – Woche 4 (20.8.-26.8.12)


Es gibt Wochen, über die möchte man schreiben, kann es aber kaum. Diese gehört leider dazu. So schön das Leben in einem anderen Land ist, so schön neue Erfahrungen und Erlebnisse sind, so schön neue Bekanntschaften sind. Es gibt Dinge die sind wichtiger. Dazu gehört Leben können. Manche Menschen denken vielleicht an andere Dinge, die ich in den letzten Einträgen erwähnt habe. Dazu gehören Internet, um andere Au Pairs zu finden, ein Auto, um sie zu erreichen. Ich meine aber das ganz einfache ‚Leben können’. Leider musste ich diese Woche erfahren, dass es nicht alle können. Zu Beginn der Woche hätte ich vielleicht nicht ganz so extrem, aber genau an jene für den Menschen in der heutigen Gesellschaft elementaren Dinge gedacht. Denn es war für mich wichtig, schnell Internet zu bekommen und mit dem Auto im Linksverkehr nach anfänglichen Schwierigkeiten besser klarzukommen um dadurch das soziale Leben anzukurbeln. Doch wenn man das dann hat, sind manche Nachrichten die im Internet und den besagten sozialen Netzwerken zu finden sind wie ein Schlag. Man fühlt einfach Leere und in der schönen Natur zum ersten Mal unangenehme Einsamkeit. So manches Telefonat in Muttersprache mit einer zu dieser Zeit Ähnlichfühlenden war da sehr hilfreich. Beim Erinnern an lustige Momente kann man neben dem weinenden auch ein schmunzelndes Auge haben. Am folgenden Tag wollte ich genau diese Einsamkeit auf einer abgelegenen Insel aber haben und konnte mir gleichzeitig mit einigen Freunden in Deutschland Zeit zum Nachdenken nehmen. Leere. Andere Wörter fallen mir zu solchen Gefühlen nicht ein. Es war schön und zugleich traurig in den nachfolgenden Tagen von einigen in Deutschland zu hören und ein wenig berichtet zu bekommen. Es war hart aber gut. Danke dafür!
Am Wochenende bin ich dann nach Cork gefahren um andere Au Pairs zu treffen und einfach eine gute Zeit zu verbringen. Es war einfach dieses Gefühl, Leben zu wollen, das Leben genießen zu wollen, was leider nicht jeder mehr kann. Es war ein schönes Wochenende in der ich aber auch Zeit für mich in der St. Fin Barre’s Cathedral zum Nachdenken fand. Sonntag ging es müde nach Bantry zurück, nach einer Woche die am Mittwoch einen Bruch erlebt hat und mich die ersten Tage der Woche völlig vergessen lässt.
Du wirst fehlen!

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