Mittwoch, 29. August 2012

V. Leere – Woche 4 (20.8.-26.8.12)


Es gibt Wochen, über die möchte man schreiben, kann es aber kaum. Diese gehört leider dazu. So schön das Leben in einem anderen Land ist, so schön neue Erfahrungen und Erlebnisse sind, so schön neue Bekanntschaften sind. Es gibt Dinge die sind wichtiger. Dazu gehört Leben können. Manche Menschen denken vielleicht an andere Dinge, die ich in den letzten Einträgen erwähnt habe. Dazu gehören Internet, um andere Au Pairs zu finden, ein Auto, um sie zu erreichen. Ich meine aber das ganz einfache ‚Leben können’. Leider musste ich diese Woche erfahren, dass es nicht alle können. Zu Beginn der Woche hätte ich vielleicht nicht ganz so extrem, aber genau an jene für den Menschen in der heutigen Gesellschaft elementaren Dinge gedacht. Denn es war für mich wichtig, schnell Internet zu bekommen und mit dem Auto im Linksverkehr nach anfänglichen Schwierigkeiten besser klarzukommen um dadurch das soziale Leben anzukurbeln. Doch wenn man das dann hat, sind manche Nachrichten die im Internet und den besagten sozialen Netzwerken zu finden sind wie ein Schlag. Man fühlt einfach Leere und in der schönen Natur zum ersten Mal unangenehme Einsamkeit. So manches Telefonat in Muttersprache mit einer zu dieser Zeit Ähnlichfühlenden war da sehr hilfreich. Beim Erinnern an lustige Momente kann man neben dem weinenden auch ein schmunzelndes Auge haben. Am folgenden Tag wollte ich genau diese Einsamkeit auf einer abgelegenen Insel aber haben und konnte mir gleichzeitig mit einigen Freunden in Deutschland Zeit zum Nachdenken nehmen. Leere. Andere Wörter fallen mir zu solchen Gefühlen nicht ein. Es war schön und zugleich traurig in den nachfolgenden Tagen von einigen in Deutschland zu hören und ein wenig berichtet zu bekommen. Es war hart aber gut. Danke dafür!
Am Wochenende bin ich dann nach Cork gefahren um andere Au Pairs zu treffen und einfach eine gute Zeit zu verbringen. Es war einfach dieses Gefühl, Leben zu wollen, das Leben genießen zu wollen, was leider nicht jeder mehr kann. Es war ein schönes Wochenende in der ich aber auch Zeit für mich in der St. Fin Barre’s Cathedral zum Nachdenken fand. Sonntag ging es müde nach Bantry zurück, nach einer Woche die am Mittwoch einen Bruch erlebt hat und mich die ersten Tage der Woche völlig vergessen lässt.
Du wirst fehlen!

Sonntag, 26. August 2012

IV. Wet clothes und full house – Woche 3 (13.8.-19.8.12)


Wie lange Sommerferien der Kinder für die Erwachsenen sein können, merke ich hier wirklich. In Irland haben die Kinder so lange Ferien, dass sie wirklich die Schule herbeiersehnen! Hat et dat bei uns mal gegeben? Nun, nachdem die siebte von neun Ferienwochen begonnen hat, sind die Jungs immerhin vier Stunden am Tag mit anderen Kindern in einem Feriencamp zusammen. In der Woche vorher noch an fehlendem dritten Auto gescheitert, war es auch diese Woche schwierig zu organisieren, aber gut möglich. Gut möglich aber gar nicht so leicht wie man denken mag, sind einfache Dinge. Dass ohne wirkliche Sonne eine Solaraufheizung nicht immer funktioniert, ist verständlich, und das dadurch fehlende warme Wasser auch leicht zu verschmerzen, da es neben der solarbetriebenen Dusche noch für solche Fälle eine elektrische gibt. Allerdings ist damit einhergehend das Waschbeckenwasser kalt. Insofern kann rasieren schon mal zu einer richtigen Herausforderung werden. Mit kaltem Wasser bekanntlich nicht so leicht, heißt es daher, zwischen Waschbecken-Spiegel und Elektro-Dusche hin und her hüpfen. Aber man hat ja auch einfach Zeit ohne Ende, so kommt es mir jedenfalls hier täglich vor!
Wenn ich an Irland in Zusammenhang mit Sport denke, fallen mir Rugby, Gaelic-Football oder Hurling ein, aber nicht Golf. In Deutschland eher als Rentner oder ‚Bonzensport’ verschrien, spielt hier jedes zweite Kind Golf. So wird die Stunde Wartezeit bevor das Kidscamp beginnt halt auf dem Golfplatz verbracht.
Ich habe mich häufig schon geärgert, dass ich ausgerechnet dieses Jahr aus Deutschland weg gehe, wenn Borussia endlich mal nach sechzehn Jahren international spielt. Ohne fließend Internet, wird es sogar schwierig, die Spiele am Bildschirm verfolgen zu können. Somit heißt die Devise, frühzeitig sich umzuhören, in welchen Pubs das Spiel zum Beispiel am kommenden Dienstag geschaut werden kann. Der ein oder andere Pub kommt da glücklicherweise schon in Frage. Unter der Woche gibt es halt sonst kaum Sportarten die im TV laufen und so viele Soccer-Fans gibt es hier nicht.
Wie sehr man ungewollt doch von Internet abhängig ist, zeigt das Beispiel des Leute kennen lernen. Zwei Wochen per Nachfragen keine Chance gehabt andere Au Pairs zu finden, dauert es über gewisse Gruppen in allseits bekannten sozialen Netzwerken keinen Tag und man schreibt mit welchen in Cork (70 Autominuten) um sich zu treffen und weiß von ‚Neuankömmlingen’ in unmittelbarer Nachbarschaft (fünfzehn Autominuten) Ende August. Insofern wird auch das soziale Leben mehr werden. Es war vielleicht am Anfang ungewohnt, lange keinen zu kennen, aber irgendwie war es gar nicht soo dramatisch. So konnte ich viel Zeit zum Einleben in die Familie investieren und erste Eindrücke in das wirkliche irische Leben genießen!
Wenn wegen dauerhaftem, normalstarken Regen der Boden derart aufgeweicht ist, dass Golf spielen zum Zeitüberbrücken kaum möglich ist, lässt man sich halt mit den Jungs früher absetzen, um das letzte Stück zum Kidscamp laufen. Doch dabei frage ich mich, wie langsam Kinder bitte schön gehen können? Für ein Stück von ungefähr 15-20 Minuten rechnet man ja vielleicht bei Kindern mit dem Doppelten. Aber das die 90 Minuten Zeitabstand bis das Camp beginnt, bis auf die letzten drei Minuten ausgeschöpft werden, hätt ich im Leben nicht gedacht. Da ist manchmal das Sprichwort ‚die Schuhe beim Gehen besohlen’ durchaus stark untertrieben! Mal schauen, ob ich es nochmal wagen werde, auf die Frage: Wie lange noch? in Zeitangaben zu antworten. Obwohl, vielleicht in der Zeit die ich brauche. Denn schon bei der Ansage drei Minuten kommt darauf: „Is it a long time? It is long, isn’t it?“ Was für eine Motivation zu laufen man doch hervorrufen könnte, wenn man ehrlich mit „About ninty minutes!“ antwortet…
Am Mittwoch wurde ich von den deutschen Nachbarn zum ‚Festival der traditionellen Musik’ eingeladen, da sie noch eine Karte übrig hatten. Primär durch Geigen, aber auch per Gesang oder der Kombination Geige und Gitarre wurde traditionelle Musik vorgetragen und ja, es war ganz ganz stark! Es war eine nette Atmosphäre in einer alten Kirche und ein insgesamt toller Abend! So gab es zudem auch an der Atmosphäre der Zuhörer viel Individuelles und typisch Irisches zu beobachten.
irischer Regen
Manchmal denke ich mir hier im Nachhinen: „Gut, da warste ja doch ein wenig naiv!“ Am häufigsten passiert mir dies beim Wetter. So auch am Freitag. Nach einem durchaus angenehmen Morgen bin ich ohne Jacke mit meinem Rucksack mit Laptop in die Stadt um in der Zeit des Kidscamp ins Internet zu gehen. Mittlerweile wieder am wöchentlichen Markt zum Lunch angekommen, hatte ich noch ungefähr eineinhalb Stunden bevor ich zum Kidscamp (dreißig Minuten gehen) aufbrechen musste. Es fing an zu Regnen. Gut, denkste dir, bleibste halt unter dem Pavillon stehen, bis es aufhört. Nur was machst du, wenn es erstens nicht aufhört, zweitens immer stärker wird, drittens vor dir in einer Kurve Autos anfangen nicht nur sprichwörtlich um die Kurve zu schwimmen, viertens dir als einziger Gedanke kommt, dass der letzte Tag auf dem diesjährigen Hurricane-Festival ein harmloses Wölkchen war und dir fünftens klar wird, das du wirklich keine Jacke und nur einen Laptop in einer wasserdurchlässigen Tasche dabei hast. Tolle Wurst. Als ich wirklich los musste, wurde zuerst eine Mülltüte für den Laptop organisiert, danach versucht ein Auto zu bekommen, welches mich mitnehmen möchte.
Improvisation ist alles
Doch wer möchte ein triefend nasses Wesen in sein Auto lassen. Also zweite Mülltüte, Loch rein, Kopf durch und mit Armen innerhalb des Müllsackes durch Bantry laufen. Es sah bestimmt lustig aus. Ja, ich glaube, das war er: der erste richtige irische Regen! Zur kurzen Anmerkung: Fünf Minuten, nachdem ich komplett durchnässt angekommen war, hörte es natürlich auf und sogar die Sonne grinste kurz, um zu schauen, was während ihres Mittagsschlafes so lustiges passiert ist.
Angenehm war es danach. Mit den Kindern und dem Gastvater ging es am Nachmittag ins ‚Ma Murphys’ um mir dort die Regel ‚kein Bier vor vier’ mittels dreier Pints durch den Kopf gehen zu lassen mit dem Erfolg, diese Regel als vollkommen sinnlos zu erachten.
Die Woche endete mit einer gemütlichen, tollen Gartenparty bei uns. Unter dem Motto: ‚Life is Good!’ wurde der Abend zelebriert. Essen ist gut, Musik ist gut, Trinken ist gut, Leben ist gut, Liebe ist gut, Lachen ist gut und viele andere Schilder mehr zierten den Garten. Dies bedeutete aber auch den ganzen Samstag die Party vorbereiten und Sonntag den ganzen Tag aufräumen. Ok, alles schon mal gemacht. Aber in strömendem Regen mit leichtem ‚Miauen’ im Kopf aufzuräumen, ist doch was anderes. Hat sich aber gelohnt. Es waren viele Leute da, sodass lustige Gespräche und Momente entstanden sind und nebenbei gab es am Abend noch tolle Musik. Ein Freund meines Gastvaters ist zu Besuch und die Musik, die die beiden auf Gitarre oder kombiniert mit Kontrabass (gezupft) entstehen lassen, kann man sich echt stundenlang anhören. Insgesamt ein toller Abend und sehr angenehmer Abschluss der Woche!

III. Taxi und Träcker – Woche 2 (6.8.-12.8.12)


Um keinen zu langweilen, beschränke ich mich zukünftig auf die Highlights und die besonderen Schwierigkeiten des Lebens auf der Insel.
Dass ich ziemlich in der Pampa bin, habe ich gewusst und auch gewollt. Welche Schwierigkeiten dies allerdings mit sich bringt, werden nun deutlich. Wie komme ich in die Stadt, wie komme ich ins Internet und wie erkläre ich Taxifahrern wo ich bin, oder sogar wo ich wohne? Das Verständnis, Taxifahrer kennen alle Straßen und Wege ist hier keinesfalls so. Gut, für die Ansprüche, die hier gestellt werden, kennen sie sich gut aus. Denn die Ansprüche sind hoch: Eine Gegend, ohne wirkliche Adressen, in denen Häuser als faule Äcker bezeichnet werden und die Adresse gefüllt wird mit ‚Dörfern’ die aus drei weiteren Häusern bestehen. Wie kann man da alles kennen? Also Bantry, die Stadt in fünfzehn-auto-minütiger Entfernung, ist Taxifahrern aus der Gegend durchaus bekannt. Das County Cork natürlich auch, aber die spezielleren beiden Teile der Adresse kennt nur eine ausgewählte Spezies unter den Taxifahrern – ich kenne drei dieser Spezies. Und wenn dann noch das miserable Handysignal bei dir oder dem in anderer Pampa herumgurkenden Taxifahrer kombiniert mit dem noch nicht vollends zu verstehenden irischen Akzent hinzukommt, kann es durchaus passieren, dass es, wie diese Woche geschehen, über 90 Minuten dauert ein Taxi zu bestellen. Einmal war ich wegen miserablem Empfang und fehlenden Versuchen mich zu verstehen (es wurde mehrmals aufgelegt) sogar in der Notlage meine Gastmutter zur Bestellung eines Taxis anzusimsen, um die Jungs pünktlich zum Termin zu bringen. Aber nicht falsch verstehen: bei persönlichen Gesprächen sind alle mir bisher begegneten Iren vollkommen freundlich und jederzeit (manchmal sogar zu sehr) hilfsbereit! Ich freue mich, wenn ich nächste, spätestens übernächste Woche ein Auto zur Verfügung habe! Die Taxifahrer werde ich ja nach dem ein oder anderen Guinness trotzdem noch treffen.
Einen Vormittag durfte ich in Cork City verbringen, da einer der Jungs einen Augentest hatte. Immerhin kenne ich jetzt die Sport und Nintendo DS – Läden. Hat ja auch was für sich! (Zu den Sportläden konnte ich ihn bewegen, damit er mir nicht ganz uneigennützig erklären kann, welche Sportarten er betreibt. Auf die irischen Sportarten hab ich extrem Lust!) Was man sonst so in Cork sehen kann, werde ich hoffentlich in den nächsten Wochen mal erfahren!
Wirkliche Schwimmbäder sind in Bantry (vielleicht sogar ganz Irland???) unüblich. Hier schwimmt der Hugo neben dem Fritz halt auf der einen Bahn in einem Hotelpool, der fast wie ein Schwimmclub mit einer Jahreskarte genutzt werden kann. Stell ich mir auf Dauer für die Hotelgäste nervig vor, da der Planschbereich vollkommen mit Kinderspielzeug gefüllt ist. Für uns jedenfalls war es bestens!
Ich frage mich, ob wir damals auch so waren? Wenn es einen Tag lang super Sonnenschein ist (unüblich momentan), dir aber versprochen wurde, Freitag gehen wir ins Kino: Gehst du dann lieber auf den Spielplatz oder willst du unbedingt an diesem und keinem anderen Tag in der Mittagshitze ins Kino. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich fürs Kino entschieden hätte – meine Jungs schon! So habe ich mir mit Popcorn und Cola bewaffnet um 13.45 Uhr in schönster Mittagshitze mit insgesamt sieben Personen im Kino ‚Brave’ in 3D angeguckt. Auch schön!
Am zwölften Tag in Irland wollte ich dann doch mal gucken, was das Leben außerhalb Bantry (und Olympia) macht und habe versucht, in Bantry eine Möglichkeit für Internet zu finden. Doch dafür musste ich erstmal dahin! Das Wetter war einigermaßen gut, sodass ich früh los bin um die 80 Minuten zu laufen. Ein Teilstück davon wurde ich auf einem Träcker mitgenommen, der dann aber leider in Richtung Glengariff abbog und ich weiter laufen durfte. Naja gut! In einer Stadt eine Bar mit Internet zu finden, sollte kein Problem sein: Denkste! Im Endeffekt saß ich 20 Minuten im Internetcafe mit dem eigenen Netbook um dann entspannt noch eine Stunde einen PC in der Stadtbücherei zu nutzen. Weitere Möglichkeiten sind so gut wie ausgeschlossen! Aber bald hab ich hoffentlich auch zu Hause Internet! Zurück bin ich dann natürlich wieder gelaufen. Aber ganz ehrlich: Bei der tollen Natur merkt man vielleicht irgendwann seine Beine, aber angenehmer kann man solche Strecken nicht zurücklegen!
Samstag Abend bin ich nach dem gewonnenen Hockeyolympiafinale nochmal in die Stadt: Ich könnte mir gut vorstellen, dass das ‚Ma Murphys’ eine Art Stammpub wird. Herrlich entspannt und von Donnerstag bis Sonntag Live-Musik! Es gibt andere Sachen, über die man sich beschweren könnte, wenn man denn wollte. Dass ich gegen Ende noch Woofer kennengelernt habe, bescherte mir sogar ein paar Wörter auf Deutsch und einen entspannten ‚Lift’ nach Hause!
Blick während des Gigs
Was stellt man sich unter einem wirklichen irischen Gig in einem Pub vor? Nach dem Sonntag Nachmittag kann ich es eindeutig beschreiben. Mit einer Fähre auf eine kleine Insel fahren, auf der außer dem Pub genau 22 Menschen wohnen, in dem kleinen und engen Pub das Halbfinale der Hurling-Championships (nach Gaelic-Football die populärste Sportart) mit Beteiligung Corks anschauen, dabei nen leckeres Guinness trinken, und anschließend einem Gig lauschen! Allerdings kein normales Konzert, denn zwischendurch haben andere Gäste noch mit ner Art Ziehharmonika eingestimmt oder einfach selbst was gesungen. Die ganze Zeit mit Blick aufs Wasser und in die herrliche Natur. Am Abend ist man dann bei strömenden Regen wieder auf die kleine Fähre, um aufs Festland zurückzukehren (ca. 15 min)! Das war ein Grund, warum ich nach Irland wollte und auch bin! Herrlich!
Achja, mit den beiden kleinen knuffigen Monstern wird es auch immer besser!

II. Zwischen Airportträumen und Grenzen – Woche 1 (31.7.-5.8.12)


Nach mehrmaligem Verabschieden von Mama, Papa, Michi, Omi, Anna und Linda am Flughafen kam das Michelinmännchen am Gepäckscanner vorbei. Probleme mit dem persönlichen Übergewischt gab es nicht, jedoch bemerkte ich dann, dass ich an alles gedacht hatte, außer meinen Kulturbeutel von Flüssigkeiten in großen Flaschen zu befreien. Dies machte dann freundlicherweise die Gepäckkontrolle für mich. Also auf, im Flughafenshop noch schnell Deo kaufen um es an der Kasse einfach mal zu vergessen. Naja gibt Schlimmeres. Dublin hat ja auch Shops! Im Flieger waren dann auf Grund der nächtlichen Stunde fast alle am Schlafen und ich war mit Abstand einer der leiseren. Kaum zu glauben, aber möglich! Auch wenn mich es überhaupt nicht stört (außer beim Fernsehgucken), kann ich so manchen Kajütenkompanen aus Schweden ein wenig verstehen. Man hat ja doch keine Chance zu entkommen. Und aufs Deck kann man beim Flieger ja auch nicht fliehen. Aber glücklicherweise stört es mich ja nicht. Schnell gelandet, kam eine im Endeffekt falsche Ansage, dass der Airport in Dublin über Nacht schließen wird. Schon auf eine kalte Nacht vor Airporttüren eingestellt, konnte ich nun doch drin bleiben. Mein Gepäck sicher abgegeben machte ich mich mit einem Schlafsack bewaffnet auf die Suche nach einer mindestens minimal gepolsterten Schlafunterlage. Diese fand ich im Fastfoodrestaurant in der oberen Etage, in der sich schon mehrere andere Schlafgäste bequem gemacht haben. Der kommende Tag war ja schließlich schon angebrochen. Dass das Restaurant nicht auf Schlafgelegenheiten ausgelegt ist, bemerkte ich an der Tatsache, dass meine Beine den Weg aus der Horizontalen in die Vertikale gesucht haben. Ich stellte mir vor wie Menschen jenseits der 2 Meter dort nächtigen – aber dieses Problem hatte ich ja nicht. Jede Stunde durch irgendeinen Wecker geweckt, ging meiner schließlich um 6 Uhr um mein Gepäck zu holen, mich so weit möglich frisch zu machen (dieser Zustand glich dem Film ‚Terminal’ mit Tom Hanks sehr stark) und den Bus Richtung Cork zu suchen!

die Landschaft vor der Tür
Als einziger im Bus, genoss ich die Fahrt durch Dublin, später neben dem Schnarchen zugestiegener Gäste, die ersten Eindrücke der Natur Irlands! Wundervoll! In Cork stieg ich nach kurzer Mittagspause um in einen anderen Bus um zum Airport zu fahren, an dem meine Gastmutter arbeitet und mich abholen wollte. Interessant ist, dass der Busfahrer wohl seit langem jedem Fahrgast sagt, dass die Zeiten, die auf Busplänen und im Internet zu finden sind, nicht stimmen und nicht eingehalten werden können. Ob dies jemals eingehalten werden konnte (wir haben über eine Stunde länger gebraucht und das ohne Stau oder besonders viel Verkehrsaufkommen), sei dahingestellt! Scheint wohl einfacher zu sein, über einen langen Zeitraum jedem einsteigenden Fahrgast einzeln das zu sagen, anstatt die Pläne zu ändern oder vielleicht vor der Erstellung die Strecke mal abzufahren. So war dies meine erste Berührung mit Irlands ‚easy way of life’.
Ich wartete nun auf meine Gastmutter in der Lobby eines noblem Hotels und fühlte mich mit der Zeit irgendwie fehl am Platz. Ich glaube ich werde nur sehr schwer ein Typ für Hotels und werde wohl einfache Unterkünfte mit Wohlwollen vorziehen. Nun, ich habe ihr geschrieben, dass ich nun in Cork bin, warte und sie sich Zeit lassen kann. Irgendwann, so eine Stunde nach ungefähr abgemachtem Zeitpunkt und ohne Rückmeldung, macht man sich, noch nicht so sehr mit der irischen Lebensweise vertraut, doch so seine Gedanken. Ist da doch etwas dran, was so im Spaß immer gesagt wurde? Ich hab ja nichts Schriftliches, kommt sie wirklich, wer waren die Personen auf den Fotos? Skypen hat ja nie geklappt… Aber ich hatte so ein gutes Gefühl vorher, dass es mich schon sehr verwundern würde, wenn ich mich täusche! Wie ich nach Ankunft von meiner Gastmutter erfuhr, hat sie mir wohl geantwortet, dass es später wird, aber die irische Telefongesellschaft habe wohl keinen Versuch unternommen, mir die Nachricht weiterzuleiten.
Mit ihr fuhr ich dann die Stunde nach Bantry, die wie im Flug verging. An deren Haus angekommen, erwarteten mich ein Willkommensschild und zwei Kinder die durch die Autotür schauten, welches Wesen sie doch für längere Zeit begleiten würde. An diesem Tag war das Haus und der Garten in deutschen Händen. Ein deutscher Nachbar und der deutsche Volunteer einer örtlichen Organisation waren da, die zusammen mit dem Gastvater und den Jungs ein Baumhaus bauten. Die Familie ist auch erst vor kurzem dorthin gezogen. So war sofort viel los und ich habe gezeigt bekommen wo ich wohnen werde: Ein so gut wie eigenes Apartment mit Schlafzimmer und Wohnzimmer inklusive eigener Küche, welches auch als Spielzimmer der Jungs dient. Nach dem ersten Dinner mit der Familie bildete ich mich kurz in Sachen Sport weiter (Olympia) und bin nach so gut wie zwei Tagen ohne wirklichen Schlaf eingepennt. Am kommenden Tag wartete viel Neues auf mich. Erstes gemeinsames Frühstück, mit den Jungs draußen spielen um einen Zaun fürs Baumhaus zu bauen, erstes Mal versuchen mit denen aufzuräumen und der erste Lunch. Eigentlich nichts aufregendes, aber da es halt kein kurzer Urlaub ist, sondern der erste Tag eines ganzen Jahres, achtet man genauer auf Kleinigkeiten. Am Nachmittag wurde ich in die schöne Natur Irlands entführt. Mit dem Gastvater machten wir eine Tour durch ‚Glengariff Wood’, ein sehr schön gelegenes Gebiet in der Nähe. Auf dem Weg dahin kamen wir am Ozean vorbei, der im Prinzip ein Katzensprung von uns entfernt ist. Auch wurde mir gezeigt, wo die Schule sein wird, in die ich die Jungs täglich bringen werde. Viele neue Sachen und vor allem das Beobachten des Verhalten im Linksverkehr sowie das Erstellen einer Mental Map (kaum Wege sind bei Google Maps zu finden) waren sehr interessant. Gewöhnungsbedürftig wird sein, dass die Straßen einfach mal nur knapp breiter als ein Auto sind, sodass der Gegenverkehr auch gut mal bis zur nächsten Einfahrt zurücksetzen muss um einen durchzulassen. Gleiches blüht einem selbst natürlich auch. Die Straßenordnung ist aus unserer Sicht vollkommene Moppelkotze. Auf großen breiten mehrspurigen Straßen darf man 60 fahren, auf den kleinen engen Feldwegen, mit zugewachsenen uneinsichtigen Kurven 80. Sinnvoll maximal möglich ist dort vielleicht 40, in Kurven 20! Naja gewöhnungsbedürftig, aber Unfälle soll es wohl fast nie geben. Also werde ich damit auch klarkommen! Der Abend war entspannt und endete bei einer Runde Olympia. Die Olympiade im Heimatsender BBC zu schauen ist noch mal etwas ganz anderes als ARD oder ZDF! Vollkommen verrückt sind die hier! Angenehm ist dabei auch, jede Sportart immer gucken zu können und per Videotext umschalten zu können. Sogar einzelne Felder im Badminton oder Tischtennis sind zu sehen, wenn auch teilweise dann ohne Kommentar! Herrlich für ein Sportverrücktes Wesen wie mich! Freitags gab es den wöchentlichen Markt zu bestaunen, der wohl eher mit dem in Malawi, als mit dem in Deutschland zu vergleichen ist. So liegen dort Gummistiefel neben Gemüse und Obst neben Kettensägen! Einen Schuhstand mit einem Sortiment verschiedenster Schuhe darf dabei nicht vergessen werden. Ein gutes Verhältnis zu den Kindern zu bekommen, ist eine interessante Aufgabe, dessen Lösung sich vor allem in den ersten Wochen zeigen wird. Man kann bisher nur daran denken, dass wir ja alle mal Kinder waren. Und das Kinder Grenzen ausloten, ist nur verständlich!
Am Abend bin ich dann zu nem Gig von meinem Gastvater in einem Pub mitgegangen – inklusive erstem original irischem Guinness! Und es ist um einiges besser als das Importierte in Deutschland! Komischerweise wird Kilkenny wohl kaum bis gar nicht getrunken (nicht mal in Kilkenny selbst) sondern dient nur zum Export! Na ja Guinness und das heimische Murphys oder Beamish reicht ja auch!
BBQ-Fest
Endlich mal ausschlafen. Nach den vielen neuen Eindrücken war das echt nötig! Abends bin ich dann in Bantry weggegangen. Dies bedeutet, mit dem Taxi 15 Minuten in die Stadt fahren, warten bis endlich etwas losgeht, zwischen 22 Uhr und 0.30 volles Haus zu haben (und das kann bei einigen älteren Personen mehr als wörtlich genommen werden) um dann ein Taxi nach Hause zu bestellen oder in einen Club zu gehen, der von 0.30 bis 2.30 geöffnet hat. An diese Weggehzeiten muss man sich als deutscher Student wirklich erstmal gewöhnen! An diesem Abend war es zu Beginn etwas trostlos, denn man kennt ja niemanden! Aber die Iren sind recht aufgeschlossen und interessiert und so kommen die ein oder anderen Gespräche zustande. Wenn andere Au-Pairs in der Umgebung leben und gefunden wurden, ist dies denk ich einfacher. Denn egal aus welchem Land sie kommen, sie kennen ja alle keinen! Und falls man wirklich keinen Gesprächspartner findet, ist das Beobachten von tanzenden, betrunkenen irischen Rentnern herrlicher als jede bisher gesehene Komödie! Die Woche endete direkt mit einem ungewöhnlichen Sonntag in Bantry. Sonntag abends waren in Bantry die Bürgersteige runtergeklappt, da Montags ein irischer Feiertag kommen sollte und die meisten frei haben (ich nicht). So war Sonntags ein BBQ-Fest mit Gratis-BBQ und Bierchen schon am frühen Mittag.
Bullenreiten
Das Wettessen von sehr unappetitlichen Dingen (vergleichbar mit den Höhepunkten im Dschungelcamp) habe ich noch von außen beobachtet, bis ich beim Bullenreiten nicht mehr ruhig daneben stehen konnte. Ich habe es mit 7 Sekunden einarmig auf höchster Stufe fürs erste Mal immerhin ins obere Drittel geschafft. Und mit noch dem ein oder anderen Guinness mehr vorher, wäre diese Zeit bestimmt noch getoppt worden!
Ja eine Woche voller neuer Eindrücke war damit nun vorbei, und ich kann mich nur auf weitere Wochen und Monate mit diesem ‚easy way of life’ freuen!

Donnerstag, 23. August 2012

I. Ein Dickkopf, einige konservative Organisationen und ein ziemlich chaotischer Zeitplan – mein Weg auf die Insel


Ein Auslandsjahr war schon lange mein Wunsch! Doch wohin? Wann? Und vor allem Wie?
Einige Punkte, die ich lange verdrängt habe. Einzig das Wohin stand sehr schnell fest: Irland – die grüne Insel mit wundervoller Natur und einer für mich sehr interessanten Kultur, inklusive dem durchaus bekannten ‚easy way of life’!
Mit der Zeit ergab es sich, dass ich nach meinem Bachelor im Juli 2012 für ungefähr ein Jahr ins Ausland gehen möchte. Ich bin nun ungefähr bei dem Zeitpunkt Sommer 2011 und habe mir dieses Ziel in den Kopf gesetzt. Daran lässt sich bei mir dann ja auch nichts mehr rütteln! Nur wie komme ich dahin? Einfach ein Jahr Reisen? Dafür ist Irland vielleicht ein wenig zu klein! Work and Travel, hmm, vielleicht ne gute Idee. Studieren, nee, mich reizt da doch eher das Familienleben in einem schönen Gebiet auf der Insel. So entschloss ich mich ein Au Pair machen zu wollen. Sicherlich ist das nicht üblich, als dann 24-jähriger Kerl ein Au-Pair zu machen, aber ich denke, es passt zu mir! So fing ich im November 2011 an zu suchen.
Organisationen, die auch Männer vermitteln oder einfach auf eigene Faust eine Familie suchen. Ein Account bei AuPair-World war schnell gemacht, das Profil mit großmütterlicher Hilfe relativ schnell gefüllt, nur die Suche nach Organisationen glich einem Hagelregen. Es hagelte Absagen. Obwohl meist für weiblich und männlich ausgeschrieben, kann ich die Aussage „Oh sie klingen männlich, das geht nicht, sorry!“ echt nicht mehr hören. Im März gab es dann eine Organisation vom Bistum Osnabrück, die anbot nach einer ausführlichen Bewerbung mit allerlei Referenzen meine Bewerbung weiterzuleiten und wahrscheinlich eine Familie zu finden. Klang doch gut! Also auf auf! Viele Stunden neben der Bachelorarbeit an der Bewerbung gesessen, um dann einen Tag nach der Abgabe der Bewerbung zu hören, dass die Partnerorganisation eigentlich nur ein Onlineformular haben möchte. Und ohne die vielen Referenzen es als Mann natürlich schwerer sei! Na toll! Ok, auch daran gesessen. Schließlich haben sie die lange Bewerbung noch an eine andere Partnerorganisation geschickt, aber nicht mal auf Nachfrage kam eine Rückmeldung von der Osnabrücker Organisation. Doch, der Bescheid, dass ich bei Erhalt einer Familie bitte das Geld zu überweisen hätte. Ich kann vorwegnehmen, dass ich dieses nie bezahlen werden würde/müsste.
Das angegebene Abreisedatum (mittlerweile von Anfang Juli verschoben) vom 19. Juli rückte langsam näher und ich musste mich, wenn auch halbherzig, langsam nach Alternativen umschauen. Nur was? Ein anderes Land kam nicht in Frage und für so manche Aktivität in Irland war ich mit mittlerweile Mitte Juni recht spät dran, aber dennoch ist einiges möglich. Es kam der Gedanke, einfach nach Irland zu reisen und ‚mal zu schauen’. Denn wenn ein Dickkopf wie ich sich etwas in den Kopf gesetzt hat, will er ja auch nirgends zusagen, denn es könnte ja noch ein Kontakt zu einer Familie zustande kommen. Ja und was dann??? So suchte ich weiter, schrieb bei AuPair-World alle in Frage kommenden  Familien an (man kann sie an wenigen Fingern abzählen), und hoffte auf positive Antwort. Manchmal wurde schon ein Au Pair gefunden – schließlich kamen auf 8 Familien (die meisten mit für mich weniger interessanten Kleinkindern) ungefähr 1000 Au Pairs –, manchmal hatten sie dann doch lieber ein weibliches Au Pair! Aber da Aufgeben ja noch nie meine Stärke war, ich denke da an den Beginn meines Mathestudiums, blieb ich am Suchen, fing an chaotisch mein Zimmer in Bananenkartons zu verstauen und mittels einer Sackkarre mit dem Zug auf den Dachboden der Oma in Krefeld zu bringen.
Endlich kam ein loser Kontakt zu einer Familie zustande, die völlig in der Pampa direkt am Ozean an der Südwest-Spitze von Irland lebt, beziehungsweise dort hinziehen wird. Nachdem einige Telefonversuche fehlschlugen, klingelte genau zu Beginn des EM-Finales das Handy und statt einer Nachfrage, ob irgendwo gemeinsam geschaut wird, kam die Antwort auf Englisch. Ich war noch nie so froh, dass Deutschland doch nicht im Finale war, denn irgendwo beim Rudelgucken hätte ich sicherlich nichts verstanden (akustisch natürlich!). Ein paar E-Mails und Telefonate später war klar; ich habe endlich eine Familie gefunden. Ich hatte zwar nichts schriftlich, aber man muss ja irgendwie positiv denken! Sonst ist es halt so, wie, wenn man keine Familie gefunden hätte!
Doch was nun mit meinem Zimmer? Da ich jegliche freie Zeit mit Seminaren, feiern oder rumreisen verbrachte, war es mittlerweile Mitte Juli und mein Zimmer war trotz vieler raus geräumter Bananenkartons voll! Voll von Zeugs, das niemals mit einer Autofuhre nach Hause gebracht werden könnte. Doch viel häufiger könnte ich das Auto nicht nutzen. Also weiter Bahn fahren, sich von dummen Schaffnern anmotzen lassen und Sackkarre für Sackkarre nach Hause bringen. Jetzt kam noch die Frage nach den Möbeln auf. Die mussten/durften schließlich bei meinem Bruder für ein Jahr deponiert werden, nach Hause gebracht, oder verkauft werden. Das alles musste in zwei Wochen vor Abflug organisiert werden. Natürlich hatte ich schon einen Flug gebucht, bevor ich eine Familie hatte. Ich habs mir ja in den Kopf gesetzt, das kommende Jahr in Irland zu verbringen. Am 31. Juli 2012 sollte es losgehen. Oh da kann ich ja am Wochenende vorher noch auf ein Festival nach Nütschau fahren, fiel mir dann glücklicherweise auf. Ok, natürlich nur, wenn alles fertig ist, aber wie ich mich kenne würde ich irgendwie auf jeden Fall dahinfahren. Natürlich fuhr ich! Zwischendurch sah es echt kritisch aus, alles organisiert zu bekommen, aber nach einem letzten Mal einen Tag lang mit dem Auto Möbel und Bananenkartons fahren, waren bis auf eine Sackkarrenfuhre, dem Schreibtisch und der Matratze alle Sachen dort, wo sie hin sollten. Den Schreibtisch für nen Kasten Gerstenkaltschalen zu verkaufen, war im Endeffekt kein Problem, die Sackkarre sollte auf dem Rückweg vom Festival mit nach Hause gebracht werden und die Matratze, ja was mit der? 1,4m-Matratzen kann man ja nicht so einfach an die Straße stellen? Irgendwie konnte ich sie noch unterbringen. Auch Nachmieter wurden in der letzten Woche vor Abflug abschließend gefunden. Trotz all dem angenehmen Stress mit dem ganzen Feiern müssen, konnte sogar die Wohnung noch sauber hinterlassen, ein tolles Festivalwochenende verbracht und alles zu Hause verstaut werden.
Jetzt nur noch schnell Wanderrucksack zumachen und los geht’s. Ja falsch gedacht. Die Kilos mussten runter! Insgesamt musste ich noch 4,5 Kilo loswerden. Und das an einem Nachmittag. Manche Frau hatte diesen Wunsch schon mal häufiger, aber ich könnte darauf gut verzichten. Denn es ging nicht (nur) um mich, sondern vor allem um mein Gepäck. „Tja, machse nix, dann ziehste halt einiges an, und packst schwere Sachen statt ins Handgepäck in die Jackentaschen“, konnte ich mir nur sagen! Gesagt getan, war ich schließlich wie ein Michelinmännchen am Gate, aber mein Jahr konnte nach dem Verabschieden von lieben Menschen endlich beginnen!